Die Technik des Filigrans

Die Technik des Filigrans ( lat. filium- der Faden, granum – das Korn) ist 4000 Jahre alt, wie Arbeiten aus Troja und Mykene belegen. Auch die Etrusker verzierten ihre Waffen und ihr Tafelgerät mit feinem Filigran, zu dessen Grundlage feinster Draht aus Edelmetall gehört.

Verwendbar ist Silberdraht, Draht aus 585/- Rotgold und aus 750/- Gelbgold, Edelmetallslegierungen, die besonders dehnfähig sind.

Es entsteht zunächst die Kontur des Schmuckstückes, vergleichbar mit einem Rahmen. Dieser Rahmen wird nun mit Filigran gefüllt. Für die Füllung ist aber meistens viel feinerer Draht erforderlich, der zudem noch „kordiert" sein kann.

 

Der dünngezogene Draht wird hierzu um sich selbst gedreht und anschließend auf 0,18 mm gewalzt. Nur durch diese Technik bei der Golddrahtherstellung wird der feinschimmernde Glanz und die Lebendigkeit des entstehenden Schmuckstückes erzielt.

Mit Hilfe von Flach- und Rundzangen werden nun einzelne, genauest abgemessene Teilstücke des Golddrahtes mit der Hand gebogen und zu zierlichen Gebilden geformt. Diese werden einzeln in die bereits gefertigte Kontur des Schmuckstückes auf Spannung eingesetzt. Die Spannung zwischen der Kontur und den vielen kunstvollen Einzelteilen der Füllung muss so stark sein, dass man das nun entstandene Stück mit der Pinzette aufnehmen kann. Auf der Rückseite wird nun ein Flußmittel und Goldlot aufgebracht, welches sich bei gleichmäßiger Hitze um 800 Grad mit dem Füllungsgold verbindet und so die endgültige Stabilität herstellt.

Erst danach kann das Schmuckstück gewölbt, gebogen oder zu einer Kugel geformt werden, erst dann entsteht die endgültige Form der Brosche oder des Colliers. Immer ist ein solches Schmuckstück ein Unikat, hergestellt in Handarbeit, bei der Genauigkeit und Erfahrung Grundvoraussetzungen sind.